Schmerzen im Bauch/Rumpf 2

Ich hätte nicht gedacht, dass diese Angelegenheit im Rumpf sich so sehr in die Länge ziehen würde. Leider habe ich nach mehreren Monaten immer noch Schmerzen (im folgenden abgekürzt als "S."). Ich weiß nicht genau, was es bringt, hier darüber zu schreiben, aber es fühlt sich richtig an, das hier (ziemlich ungeschliffen) zu teilen.


Mit meinen gewohnten CFS-Symptomen (geringe Belastbarkeit, etc.) komme ich meistens gut klar. Ich hatte Phasen, in denen ich ziemlich glücklich war, weil ich mich gut mit der Situation arrangiert habe. Ich habe mich aufs Aufstehen und den nächsten Tag gefreut. Dieses Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr und wenn, dann nur selten. Diese S. im Rumpf haben mich schon des öfteren ans Limit des persönlich Erträglichen gebracht, weil damit so viele weitere Einschränkungen meines Lebens verbunden sind.    


Ich hatte in meinem Leben (vor allem in der Fitness-Center-Phase) schon viele Male heftige Muskelkater. Kein einziger davon war auch nur annähernd so schmerzhaft und unangenehm, wie das, was ich immer wieder im Bauch spüre. 


Die S. im Bauch fühlen sich manchmal so an, als würde ein Stromschlag durch eine dünne Gewebsschicht im Bereich zwischen Bauchmuskulatur und den oberen Hautschichten fahren. Eine Art Brennen/schmerzhaftes Kribbeln. Von allem S. im Rumpf nehme ich diese am schlimmsten wahr. 


Die S. entlang des Rippenbogens fühlen sich an manchen Stellen so an, als hätte ich eine Prellung. Als hätte mir jemand hineingeboxt oder ich mich irgendwo angestoßen (was beides nicht passiert ist). 


Etwas in meinem Rumpf (Muskeln, ...) passt aktuell nicht mehr zusammen. Das scheint sicher zu sein.


Vereinfacht gesagt, stelle ich es mir so vor: Die über Monate hinweg auftauchenden heftigen Atembeschwerden haben die Atemmuskulatur und deren angrenzende Bereiche krass überdehnt (vor allem den Bauch). Daher reagieren sie jetzt auf Belastungen, die mir noch nie (!), auch mit CFS-Erkrankung nicht (!), Probleme bereitet haben, mit S. Als wäre das Gewebe "traumatisiert". 


Die Symptome hauptsächlich mit allgemeiner Unterbelastung durch CFS zu erklären, überzeugt mich nicht. Warum tun mir teilweise noch banalste Bewegungen wie z.B. Socken anziehen oder Türen öffnen im Rumpf weh? Habe ich monatelang keine Socken mehr angezogen? (Nein...).     


Es gab eine Phase gegen Ende meiner akuten Atembeschwerden im Herbst, da hatte ich in Rückenlage das Gefühl, als würde etwas in meinem Bauch durchhängen. Wie ein nasses Handtuch zwischen zwei Stangen. So etwas hatte ich zuvor noch nie erlebt. Es könnte sich dabei um irgendein überstrapaziertes  Gewebe in dieser Region gehandelt haben.  


Die Schmerzen sind tendenziell auf der rechten Seite des Rumpfes stärker. Das erscheint mir plausibel, da ich Rechtshänder bin und es daher an dieser Seite zu mehr Bewegung kommt.  


Die Schmerzen werden erfahrungsgemäß deutlich stärker, wenn ich akut krank bin. Umso wichtiger ist es aktuell für mich, grippale Infekte zu vermeiden.  


Meine Lebensqualität würde sich gefühlt verdoppeln, wenn mein Rumpf wieder so stabil wäre, wie all die Jahrzehnte vor dieser beschissenen Entwicklung in den letzten Monaten. Ich könnte endlich wieder normal sprechen, singen, lachen, mich mehr bewegen und Erschütterungen bei E-Bike-Fahrten wären auch kein Problem mehr. 

Bisher habe ich noch keine nachhaltige Lösung dafür gefunden. Es scheint im Moment am besten zu sein, die Schmerz-Schübe u.a. mit entzündungshemmenden Mitteln zu lindern und die beträchtlichen Nebenwirkungen (Energie- und Konzentrationverlust, Unwohlsein im Bauch, ...) in Kauf zu nehmen. Die Frage ist nur: Wie lange soll das noch so weitergehen? Wochen? Monate? 

Das alles ist für mich eine enorme Belastung und ich wünsche mir so sehr meinen alten CFS-Zustand zurück, in dem ich täglich mit dem E-Bike in den Wald fahren und auch täglich duschen konnte. 

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