Ein Jahr ohne Sport


Heute vor einem Jahr war ich das letzte Mal sportlich aktiv. Kraft-Training im Garten an einem warmen Sommerabend. Damals wusste ich noch nicht, dass körperliche Belastung meiner Gesundheit schadet. Denn wie schon so oft ging es mir während der körperlichen Anstrengung gut.

Zwei Tage später kam die Rechnung. Grippeartige Symptome, bleierne Erschöpfung, garstige Kopfschmerzen. Bitte nicht schon wieder, dachte ich. 

Immerhin hatte ich die Arbeitswoche symptomfrei überstanden, was für meine Verhältnisse schon als sensationell galt. Es war das bisher letzte Mal, dass ich Tierschutzunterricht abhalten konnte.
 
Seit dem Kindergarten war ich es gewohnt, mehrmals pro Woche Sport zu treiben. 10 Jahre lang spielte ich in einem Fußballverein mit. Während der Saison trainierten wir dreimal wöchentlich und hatten Matches am Wochenende. Später ging ich häufig Laufen und ins Fitnesscenter. Im Gymnasium zählte ich sportlich - vor allem läuferisch - zu den Besten der Klasse. Einen Großteil meines Lebens lang war ich ziemlich fit und habe Sport immer genossen.

Davon kann ich im Moment nur träumen. Ich bin froh, dass ich überhaupt noch gehen kann, auch wenn es nur wenige Minuten am Stück sind. 

Sport war ein wichtiger Teil meines Lebens. Leider ist er, wie so viele andere schöne Dinge auch, aktuell nicht mit meiner Erkrankung kompatibel. Beruf, Sport, Sozialleben, Selbstwertgefühl, etc. Egal was, CFS nimmt es dir weg. Gnadenlos. 

CFS kann aus jungen, gesunden und sportlichen Menschen Behinderte machen. Das klingt drastisch, ist aber eine Tatsache.


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