Brainfog

Eines der aktuell größten Herausforderungen ist für mich der sogenannte "Brainfog". Er tritt auf, wenn ich mich kognitiv in irgendeiner Weise überlaste. Das kann durch zu viel Zeit vor dem Bildschirm verursacht werden, aber auch durch so etwas Unscheinbares wie ein zu langes Gespräch oder Musikhören. 

Brainfog fühlt sich bei mir so an, als wäre - wie der Name schon sagt - mein Gehirn benebelt, und zwar im vorderen Bereich meines Kopfes ungefähr im Bereich der Stirn. Als wäre da ein Schleier, der mir das Denken erschwert. Als würde mein Gehirn sagen: "Stopp, das ist zu viel mir für mich!" Bei einem Computer würde man wohl sagen, dass der Prozessor überlastet ist. Ähnlich scheint es sich bei Brainfog zu verhalten. Der Denkapparat ist überlastet, schaltet sich ab und braucht Zeit, um sich wieder zu erholen.

Andere CFS-Patienten haben das Gefühl bei Brainfog als "dumpf" und "wattig" beschrieben, was meiner Ansicht nach ebenfalls zutrifft. 

Diesen Nebel im Gehirn finde ich unheimlich. Abgesehen von der bleiernen Erschöpfung - die ich im Laufe der letzten Monate erfreulicherweise deutlich verringern konnte - ist Brainfog eines der schlimmsten Aspekte von CFS. Ich finde es beängstigend, wie schnell sich meine geistigen Fähigkeiten verabschieden können, wenn ich meinem Kopf nicht ausreichend Ruhe gönne. 

Die grüne Zone bei geistigen Tätigkeiten liegt für mich derzeit bei 15 Minuten. Ein enges Zeitfenster fürs Schreiben, Nachdenken, etc. Alles außerhalb dieses Zeitfensters wäre meiner Erfahrung nach riskant. 

Ich bin gespannt auf die Zeit, wenn man Brainfog irgendwann mal eindeutig erklären kann.

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