Mit Glück zur Diagnose

Bei der Aufarbeitung meiner langen Krankheitsgeschichte ist mir schon vieles klar geworden, unter anderem auch diese schaurige Tatsache:

Es war pures Glück, dass ich von CFS erfahren habe. 

Das war kein systematisches Vorgehen, weder von mir noch von ärztlicher Seite, sondern eine Verkettung gücklicher Zufälle, die mich zur CFS-Diagnose geführt haben. 

Das Bezeichnende und Traurige an dieser Geschichte ist, dass der entscheidende Hinweis nicht von einem Arzt kam, sondern von einem alten Bekannten (und ebenfalls CFS-Betroffenen).

Ohne diesen Hinweis würde ich mich wahrscheinlich immer noch nach dem alten Muster körperlich zu Grunde richten, hätte einem Crash nach dem anderen und wäre meiner ominösen Phantom-Erkrankung hilflos ausgeliefert. 

Es sollte verdammt noch mal nicht von Glück abhängig sein, die Diagnose für eine schwere Erkrankung zu bekommen, die mir und anderen Betroffenen so viele leidvolle Jahre beschert hat. Darum muss CFS so schnell wie möglich besser diagnostizierbar und von Ärzten endlich ernst genommen werden.

Ansonsten werden weiterhin allein in Österreich Jahr für Jahr Hunderte Menschen in die unerbittliche CFS-Falle tappen und von diesem noch weitestgehend unsichtbaren Leiden zerrieben.

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