Trotzdem lebenswert
Angenommen, mein aktueller Zustand bliebe ab sofort bis an mein Lebensende gleich und ich könnte nichts mehr daran ändern, ganz egal, wie sehr ich mich auch bemühe. Also: Stagnation auf niedrigem Niveau.
Wie wäre das für mich?
Natürlich wäre ich in meiner Lebensführung weiterhin immens eingeschränkt. Ich könnte z.B. nie wieder Sport machen oder mit der Band auftreten. Für Studium und finanzielle Unabhängigkeit sähe es ebenso schlecht aus. Zudem wäre ich im Haushalt grundsätzlich auf die Hilfe anderer angwiesen. Ansonsten bräuchte ich alleine fürs Kochen einen beachtlichen Teil meines täglichen Energiebudgets.
Ich wäre also Welten von dem entfernt, was ich mir in meinen Visionen ausgemalt habe. Es wäre ein Leben in engen Grenzen, aber trotz allem lebenswert. Das Gute und Schöne würde eindeutig überwiegen. Oft wäre ich schmerz- und beschwerdefrei (und wie viele Wesen auf diesem Planeten können das schon von sich behaupten?).
Ich könnte im bescheidenen Ausmaß schreiben, Unterhaltungen führen, im Wald spazieren gehen, Musik hören und selber Lieder schreiben, Aktivismus für Tierrechte und CFS betreiben, Meditieren, usw.
Schlussendlich wäre es doch eine gelungene Existenz. Ich würde mich damit anfreunden und meinen kleinen Handlungsspielraum so gut wie möglich nutzen.
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