Jahrelange Selbstzerstörung

Rückblickend erstaunt (und schockiert) es mich, was ich meinem Körper in der Zeit vor meiner CFS-Diagnose alles zugemutet habe. Ich kann mich an Wanderungen erinnern, bei denen mich ab einem gewissen Zeitpunkt jeder einzelne Schritt Überwindung gekostet hat. Es kam mir so vor, als wären meine Beine mit Blei gefüllt. Bei manchen Ausflügen war ich schon zu Beginn erschöpft und ich habe mich trotzdem den Berg hinaufgequält, weil ich dachte, ich müsste einfach nur durchbeißen, mich mehr bemühen und willenstärker sein, um mit meinen Freunden wieder mithalten zu können. 

Aber all das gute Zureden und unzählige positive Affirmationen wie "Komm schon, ich schaffe das, mit jedem Schritt werde ich leichter und stärker" verhalfen mir nicht zum Durchbruch. Da ging nicht mehr. Ich war am Limit. Es war ein einziger Kampf und hatte nichts mehr mit schöner Anstrengung zu tun, sondern unwissentlicher Selbstzerstörung. Meine Batterie war kaputt und ich hatte es jahrelang nicht verstanden.

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